Blutgruppen-Diät
So funktioniert die Blutgruppen-Diät
1996 erzielte die Blutgruppen-Diät große Aufmerksamkeit in den USA, in Deutschland ist sie seit 1997 verbreitet. Der Begründer dieser Diät, der amerikanische Arzt Peter D’Adamo geht davon aus, dass Menschen mit verschiedenen Blutgruppen Nahrung unterschiedlich verarbeiten.
- Art: Ernährungsumstellung
- Dauer: Wahlweise durch Umstellung der Ernährung
- Risiken: Einseitige Ernährung und dadurch entstehende Mangelerscheinungen
D’Adamo führt diesen Sachverhalt auf bestimmte Eiweiß-Proteine zurück, sogenannte Lektine. Demnach reagieren Lektine aus bestimmten Lebensmitteln mit den roten Blutkörperchen einer bestimmten Blutgruppe und verklumpen das Blut. Auf diese Weise wird der Körper geschädigt, Krankheiten wie Stoffwechselstörungen, Hormon- oder Schilddrüsenprobleme sind die Folge. Langfristig resultieren daraus laut D’Adamo chronische Erkrankungen und Gesundheitsprobleme wie etwa Übergewicht. Patienten, die auf Lebensmittel verzichten, die sich mit ihrer Blutgruppe nicht vertragen, könnten diese Krankheiten hingegen ausheilen und an Gewicht abnehmen.
Besonderheiten der Blutgruppen-Diät
Ziel der Blutgruppen-Diät ist die Vermeidung zusätzlicher immunologischer Stressoren, die den Krankheiten vorbeugen bzw. sie heilen soll. Bei dieser Diät werden Lebensmittel in die Kategorien vorteilhaft, neutral und vermeiden eingeteilt.
D’Adamo führt seine Thesen auf die zeitversetzte Entstehung der Blutgruppen zurück. Demnach ist Blutgruppe 0 die älteste Blutgruppe. Sie entstand bereits vor 40 000 Jahren, als die Menschen noch Jäger und Sammler waren und sich überwiegend von Fleisch ernährten. Menschen der Blutgruppe 0 sollten demnach fast täglich Fleisch essen, auf Getreide, Kartoffeln und Milchprodukte hingegen eher verzichten. Obst und Gemüse sind ebenfalls empfehlenswert.
Mit den ersten Ackerbauern entstand nach D’Adamo die Blutgruppe A. Angehörige dieser Blutgruppe sollten sich möglichst vegetarisch ernähren und auf Milchprodukte, Kartoffeln und tierische Fette verzichten. Die Blutgruppe B entspricht dem Nomaden-Typ, den Viehzüchtern in Asien. Menschen der Blutgruppe B vertragen Milchprodukte, Fisch und Fleisch besonders gut, Geflügel eher weniger, Hülsenfrüchte und Getreide sollten nur selten gegessen werden. Die Blutgruppe AB ist die jüngste Blutgruppe und entspricht daher dem modernen Menschen. Dieser sollte eine Mischkost aus A und B zu sich nehmen, also vor allem Obst und Gemüse. Fleisch sollte er nur in kleinen Mengen essen, Milch und Getreide werden schlecht vertragen.
Eine Ernährung nach diesem Diätplan kann angeblich chronische Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes mellitus oder Magengeschwüre heilen. Auch bei Krebs- und AIDS-Patienten wurde angeblich eine Besserung des Gesundheitszustandes beobachtet.
Empfehlungen
Insgesamt schärft die Blutgruppen-Diät das Bewusstsein für eine alternative Ernährung, die Ratschläge von Peter D´Adamo erscheinen auf den ersten Blick verblüffend einfach. Die wissenschaftliche Grundlage dieser Diät ist jedoch umstritten. Humangenetiker referieren eine andere Entwicklung der Blutgruppen, demnach war Blutgruppe A die älteste. Zudem ist eine Verklumpung von Lektinen im Blut wissenschaftlich nicht erwiesen. Außerdem gelangen die Lektine nur bei Tomaten, Erdnüssen und Weizenkeimen in sehr geringen Mengen ins Blut. Eine positive Beeinflussung von Erkrankungen durch die Blutgruppen-Ernährung konnte bisher ebenfalls nicht festgestellt werden. Darüber hinaus erhöht die Blutgruppen-Diät das Risiko einer einseitigen Ernährung. Wer zum Beispiel auf Milchprodukte verzichtet, schadet seinem Kalziumhaushalt.
Ernährungswissenschaftler raten daher von dieser Diät ab und plädieren für eine ausgewogene, vollwertige Ernährung. Besonders alltagstauglich ist die Blutgruppen-Diät auch nicht, wenn mehrere Familienmitglieder unterschiedliche Blutgruppen besitzen. Für eine langfristige Gewichtsabnahme besitzen die entsprechenden Rezepte zu viele Kalorien aus Eiweiß und Fett und zu wenig Kohlenhydrate.