Bio-Milch boomt
Der gesamte Bio-Lebensmittelmarkt ist im Jahr 2006 nach vorläufigen Schätzungen um 15 bis 18 Prozent auf 4,5 bis 4,6 Milliarden Euro gewachsen.
- Info: Die Umsätze mit Bio-Milch und den Bio-Molkereiprodukten Joghurt, Quark und Butter legten nach Daten des ACNielsen Handelspanels deutlich stärker zu als der Gesamtmarkt
Dabei legten die Umsätze mit Bio-Milch und den Bio-Molkereiprodukten Joghurt, Quark und Butter nach Daten des ACNielsen Handelspanels deutlich stärker zu als der Gesamtmarkt. Die Bio-Milch- und Bio-Molkereiprodukte halten am Gesamtumsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland einen Anteil von zehn bis 15 Prozent.
Das Besondere an der Bio-Milch ist die artgerechte Tierhaltung. Bio-Betriebe legen großen Wert auf ausreichenden Auslauf der Tiere, frische Luft, Tageslicht und selbst erzeugtes Futtermittel bzw. Mittel aus biologischem Anbau ohne Zusatz von Kraftfutter. Dadurch wird die Milch sowohl im Geschmack intensiver und weist einen höheren Wert der Omega-3-Fettsäure a-Linolensäure im Fett auf.
Darüber hinaus gibt es Verbände, deren Mitglieder besonders strenge Auflagen in puncto Tier- und Umweltschutz erfüllen. Wer mehr über die einzelnen Richtlinien der verschiedenen Öko-Siegel wissen möchte, der kann sich zum Beispiel im Internet informieren. Es lohnt sich!
Übrigens: Nicht nur Milch, auch Molkereiprodukte aus biologischer Erzeugung werden immer beliebter. Kein Wunder also, dass sich im Kühlregal heute neben Produkten aus konventioneller Herstellung zunehmend auch Joghurt, Quark, Butter oder zum Beispiel Sauermilch aus Bio-Milch befinden. Neben der Hauptzutat Milch stammen hier meist auch die zugehörigen Zutaten aus biologischem Anbau. Der Verzicht auf Aromen und Co. ist hier sowieso eine Selbstverständlichkeit. Zusätzlich setzen viele Hersteller auf gesündere Zutaten, also beispielsweise Vollrohrzucker oder Honig statt Raffinadezucker.
NEU: Bio-Obst und Gemüse
Als ganz besonders sinnvoll empfinden viele Menschen das Bio-Konzept bei Lebensmitteln, die unmittelbar verarbeitet oder verzehrt werden – in diesem Fall also: Obst und Gemüse. Nicht umsonst wird beispielsweise in Backrezepten auf den Einsatz unbehandelter Zitronen / Orangen gesetzt. Produkte aus biologischem Anbau kommen ohne chemische Spritzmittel daher und können daher je nach Sorte bedenkenlos auch mit (gewaschener!) Schale gegessen werden.
Für sparsame Einkäufer muss man fairer Weise aber zugeben, dass Obst und Gemüse aus Bio-Anbau häufig doch um einiges teurer sind als Lebensmittel aus konventionellem Anbau. Tipp: Familien mit Kindern finden zum Beispiel beim Discounter Bio-Obst und – Gemüse in größeren Packungen, die sich bei entsprechendem Verbrauch schnell rechnen. Für einzelne Stücke wiederum lohnt sich oft der Besuch auf dem Wochenmarkt, wo die Lebensmittel nicht nur superfrisch sind, sondern mitunter direkt vom Erzeuger kommen.
NEU: Bio-Süßigkeiten
Wer hat denn gesagt, dass Bio-Ernährung immer gesund und vernünftig sein muss? Gerade in den letzten Jahren haben die Hersteller ein ganzes Kaleidoskop köstlicher Leckereien auf den Markt und in die Supermarktregale gebracht – von Gelatine-freien Gummibärchen aus Fruchtsaft über Schokolade aus Bio-Anbau und fairem Handel bis hin zu aufwändigen Eis-Kreationen, Keksen oder auch Chips. Womit bewiesen wäre, dass es wirklich nichts gibt, das nicht auch in der Bio-Version schmecken würde!
Gerade für ausgewiesene Naschkatzen bietet die riesige Auswahl aber natürlich auch ein gewisses „Risiko“: Das gute Gewissen, das wir beim Genießen von Bio-Lebensmitteln haben, verführt nicht selten dazu, Kalorien, Fett- und Zuckergehalt völlig zu vergessen. Hier gilt ähnlich wie bei den „Pudding-Vegetariern“, dass man sich natürlich auch mit Bio-Produkten ungesund ernähren kann. Deshalb gilt für Bio- wie für alle Süßigkeiten und Knabbereien: Gönnen Sie sich hin und wieder ein paar Leckereien, aber genießen Sie ganz bewusst!
NEU: Bio-Fleisch
Gerade beim Fleischkonsum hat sich die Mentalität inzwischen deutlich gewandelt: Wenn schon Steak und Co., dann soll das Tier vorher mindestens ein artgerechtes Leben gehabt haben. Produkte mit Bio-Siegel erfüllen diese Anforderung. Dabei steht den Rindern, Schweinen oder auch Hühnern gemäß Ökolandbau ausreichend Auslauf auch im Freien sowie inklusive Ruhebereichen zur Verfügung, zur Fütterung steht artgerechtes und vollwertiges Futter auf dem Plan. Darüber hinaus gelten strenge Umweltschutzrichtlinien.
Die Erfüllung dieser Richtlinien bedeutet nicht nur ein gutes Gewissen beim Kauf, sondern oftmals auch mehr Genuss: Weil Turbo-Mast und viele Medikamente wie in der konventionellen Fleischproduktion verboten sind, haben die Tiere Zeit, natürlich und in Ruhe zu wachsen. Dies kann sich deutlich auch die jeweilige Fleischqualität auswirken.