Soor / Pilzinfektion – Definition
Soor bezeichnet eine Infektionskrankheit der Haut sowie Schleimhäute, die durch den Hefepilz namens „Candida albicans“ hervorgerufen wird. Dabei ist dieser Pilz auf der Haut jedes zweiten Menschen zu entdecken. Das gilt für Frauen gleichermaßen wie für Männer.
- Bezeichnung: Infektionskrankheit der Haut sowie Schleimhäute, die durch den Hefepilz Candida albicans hervorgerufen wird
- Angriffspunkte: An den Schleimhäuten der Mundhöhle, sowie des Rachens, unterhalb des Zahnersatzes
Bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. durch AIDS, Krebs, Diabetes, Schwangerschaft oder bestimmte Medikamente) wird Candida allerdings erst zur Krankheit, die Experten schließlich „Soor“ nennen. Im Umkehrschluss ist Soor also auch nicht selten ein äußeres Anzeichen für bestimme innere Gesundheitsprobleme. Dabei kann Candida selbst zu einer lebensgefährlichen Pilzinfektion werden.
Einmal eingefangen ist der wütende Candida albicans durch Kontakt, Schmier- oder Tröpfcheninfektionen auf eine andere Person übertragbar. Soor ist somit ansteckend und sollte nach Feststellung sofort von einem Arzt behandelt werden.
Die Angriffspunkte
Soor entsteht in den meisten Fällen an den Schleimhäuten der Mundhöhle sowie des Rachens. Unterhalb des Zahnersatzes ist Soor auch möglich. Hautfalten gehören zu den weiteren bevorzugten Körperpartien für Soor. Dazu zählen die Gesäßfalte oder die Achseln. Selbst an den Genitalien ist Soor bereits diagnostiziert worden. Unentdeckt bleibt der Candida-Hefepilz dagegen häufig in der Speiseröhre, den Verdauungsorganen oder der Scheide. Gerade über die Pilzentwicklung in der Scheide während einer Schwangerschaft wird der die Infektionskrankheit Soor auslösende Pilz auf die meisten Neugeborenen übertragen. Tritt Soor an der Eichel auf, wird die Pilzinfektion eher feststellbar. An den Fingernagelrändern kann Soor ebenso entstehen.
Die Soor-Varianten
Entsprechend der befallenen Körperstelle sprechen Experten von „Mundsoor“, „Hautsoor“ oder „Genitalsoor“. Die so genannte „Nagelkandidose“ komplettiert die Soor-bedingten Infektionserkrankungen der Haut.
Bei Mundsoor zeigen sich gelbe bis weiße Beläge an den Schleimhäuten der Mundhöhle. Auch wenn Mundsoor in den seltensten Fällen Schmerzen verursacht, sollte von einer unfachmännischen Entfernung des Pilzes abgesehen werden. Es drohen blutige Wunden mit einem erhöhten Risiko weiterer Entzündungen durch zusätzliche Bakterien. Hautsoor hingegen bildet sich vorwiegend an Hautfalten und äußert sich dann in Form von Pusteln, welche gerötet, schuppig und entzündlich sind sobald sie ebenfalls blutig einreißen. Genitalsoor macht sich durch hellen, juckenden Scheidenausfluss klumpiger Art bemerkbar. Aus dem Juckreiz kann schnell auch ein Brennen werden. Ein ähnlicher Belag auf einer zunächst nur geröteten Eichel verweist gleichermaßen auf Soor, diesmal am männlichen Geschlechtsorgan. Soor an den Fingernägeln lässt die Nagelfalz erröten und später merklich anschwellen. Eine Entzündung des Nagelhäutchens ist dann häufig das Resultat. An Nagelkandidose leiden oft Küchenassistenten, Reiniger und Friseurangestellte, da der Soor auslösende Pilz in feuchten sowie warmen Hautregionen optimale Bedingungen für seine Entwicklung vorfindet. Daher sind vor allem die oft schwitzenden Bereiche und Schleimhäute von Soor betroffen. Durchfall wiederum kann Anzeichen einer inneren Pilzinfektion sein. Die Gefahr einer Soorerkrankung an den Nieren, der Lunge, dem Gehirn bis zum Herzen nimmt dann zu. Nur drei von zehn daran erkrankten Menschen überleben diese Pilzinfektion.
Bei früher Erkennung, genauer Diagnose und einer dementsprechend gewählten Therapie ist eine Soor-Pilzinfektion, welche allein die Hautoberflächen betrifft, erfolgreich heilbar. Dafür werden zumeist Antipilzmittel zur äußerlichen oder inneren Anwendung genutzt. Ziel ist dabei nicht nur, die Hautkrankheit an sich zu beseitigen, sondern auch eine Ausbreitung auf innere Organe zu vermeiden. Dann bleibt der Soor-auslösende Hefepilz Candida weitgehend ungefährlich.