Soor / Pilzinfektion
Bei dieser Krankheit wird das Normale plötzlich boshaft. Gemeint ist Soor. Dahinter steckt eine Vielzahl von Erkrankungen, welche durch den Pilz „Candida“ ausgelöst werden. Dabei lässt sich dieser Hefepilz bei fast jedem achten von zehn Menschen, vor allem auf den Schleimhäuten, entdecken.
- Bezeichnung: Candida albicans
- Info: Kann besonders an feuchten Hautfalten auftreten z. B. Gesäßfalten oder Achselhöhlen
Personen, die dann noch zusätzlich ein schwaches Immunsystem haben, an Diabetes leiden oder gerade ein Antibiotikum zu sich nehmen müssen, gehören zur Risikogruppe für eine Pilzinfektion, die von Dermatologen als Soor bezeichnet wird. Und die Gefahren steigen noch mehr: Denn befällt Soor erst einmal die lebenswichtigen Organe im Inneren des Körpers, dann überleben nur circa dreißig Prozent Soor. Und es geht noch weiter: Denn nicht selten ist Soor auch der Vorbote schlimmerer Krankheiten wie Krebs.
Soor kann alle treffen
Aufgrund der normalen Anlagerung des Hefepilzes „Candida albicans“ auf der menschliche Haut kann Soor bei jedem Menschen ausbrechen. Fast die gleiche Anzahl an Frauen und Männern leidet an Soor. Da ein geschwächtes Immunsystem sowie Diabetes oder Antibiotika der Soor-Pilzinfektion förderlich sind, trifft es ältere und kranke Menschen mehr als jüngere.
Besonders wohl fühlt sich der Soor auslösende Candida-Hefepilz in feuchten Milieus. Ein solches sind beispielsweise auch die Windeln. Deshalb erleben viele Neugeborene ihre erste Erfahrung mit Soor sehr früh. Und das dennoch recht spät: Denn gerade während einer Schwangerschaft vermehrt sich der Candida-Hefepilz in der mütterlichen Scheide sehr gut und überträgt sich bei der Geburt auf den Säugling. Die Chance, dass sich daraus Soor entwickelt ist dann recht hoch.
Soor kann also schon im frühen Lebensalter auftreten. Soor bleibt aber auch bis ins hohe Alter und eben besonders dann eine jederzeit mögliche Pilzinfektion. Nicht ohne Grund zählt Soor daher zu den Erregern der höchsten Gefahrenstufe. Außerdem ist Soor ansteckend – per Kontakt oder Schmierinfektion.
Soor trifft schwierige Körperstellen
Eine Soor-Pilzinfektion kann besonders an feuchten Hautfalten auftreten. Bekannt dafür sind die Gesäßfalten oder die Achselhöhlen. Unansehnlicher ist Soor an den Schleimhäuten des Rachens oder des Mundes. In den Verdauungsorganen, der Speiseröhre oder in den weiblichen Genitalien kann Soor teilweise sogar unbemerkt entstehen. An der Eichel des männlichen Gliedes erkennt man diese Pilzinfektion etwas eher. An den Nägeln taucht Soor ebenso auf. Vor allem älteren Menschen droht Soor sogar auf dem Zahnfleisch unterhalb des Zahnersatzes.
Soor trifft auf Widerstand
Nichtsdestotrotz ist Soor heilbar. Infektionen durch den Candida-Hefepilz lassen sich, dank medizinischen Forschungen, erfolgreich behandeln. Eine Therapie dauert dann zumeist nur wenige Tage. Danach ist Soor erst einmal besiegt. Dennoch wird es in diesem Moment umso wichtiger, den Auslöser von Soor zu ermitteln. Nur so lässt sich ein Wiederausbrechen dieser Pilzinfektion zukünftig verhindern. Denn Candida ist ja häufig irgendwo auf den Häuten zu finden!
Soor ist also eine gefährliche Pilzinfektion. Obwohl der die Erkrankung hervorrufende Hefepilz als normal gilt auf menschlicher Haut sowie den Schleimhäuten, kann er Infektionen auslösen, die für Risikogruppen sogar lebensbedrohlich werden. Soor trifft die Schwachen und sorgt anschließend für das, wofür sein altgermanischer Name steht: Soor „macht wund“ und das an unangenehmen Stellen. Begleitet werden einige Soortypen von Brennen und Jucken, was diese unansehnliche Pilzinfektion noch unerträglicher werden lässt.