Neurodermitis – Ursachen
Die Ursachen der Neurodermitis gaben bereits in der Vergangenheit und geben noch immer der wissenschaftlichen Erforschung vielerlei Fragen zur eindeutigen Beantwortung auf. Dermatologen gehen allerdings gegenwärtig davon aus, dass die Neurodermitis durch einen Mix verschiedener Faktoren ausgelöst wird – die einen sind biochemischer Natur; die anderen entstammen dem Lebenswandel sowie der Psyche der Betroffenen. Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen.
- Ursachen: Verschiedene Faktoren biochemischer und psychischer Natur des Menschen
- Info: Die zu Neurodermitis neigenden Menschen reagieren intensiver auf die Umwelteinflüsse
Die genetischen Grundlagen
Als gesichert gilt der erbliche Faktor für den Ausbruch der Neurodermitis. Betroffene haben einen Defekt der Enzymproduktion. Dadurch entsteht eine Störung im Stoffwechsel. Fettsäuren werden dann vom Körper nicht richtig verarbeitet – mit dem Resultat, dass Omega-6-Fettsäuren nicht mehr ausreichend biochemisch hergestellt werden, um die Haut lipidreich zu halten. Zudem ist bei Neurodermitis das Protein Filaggrin in den Außenhautschichten weniger vorhanden, wodurch diese schneller verhornen. Schlussendlich ist die Haut von, an Neurodermitis erkrankten Menschen weniger fettig und feucht, weshalb die charakteristisch trockene, raue und juckende Haut auftritt. Das wiederum setzt den Ursachenkreislauf der Neurodermitis in Gang. Die Krankheit beginnt bei vielen bereits als Baby oder im Kindesalter.
Die geschwächte Immunität der Haut
Ist die Haut einer Person, die an Neurodermitis leidet, erst einmal geschwächt, gelangen auch andere schädliche Stoffe viel leichter in die betroffenen Hautpartien und verursachen so weitere Beschwerden. Denn in die fettarmen und trockenen Hautschichten können nun Bakterien sowie Allergene gelangen. Die Haut ist immunologisch nicht mehr in der Lage, diese erfolgreich abzuwehren. Es entstehen dann die typischen entzündeten und eitrigen Ekzeme der Neurodermitis. Doch es gibt auch noch andere Verursacher.
Der Alltag als Krankheitsförderer
Neben Allergenen und mikrobiologischen Infektionen sorgt auch der Alltag für den Ausbruch der Neurodermitis. Die Veranlagung für diese Hauterkrankung mag zwar genetisch sein; das Verhalten der Erkrankten kann aber sein Übriges dazu tun. Denn von Neurodermitis betroffene Menschen neigen dazu, intensiver auf Umwelteinflüsse zu reagieren. Sei es durch Schwitzen, das die anfällige Haut zusätzlich reizt, oder sei es die Ernährung mit ihren Inhaltsstoffen, die dem Enzymdefekt förderlich sind. Die Neurodermitis kann auf vielerlei Art und Weise geweckt werden. Auch Stress oder andere Verhaltensweisen verursachen das Ausbrechen der Neurodermitis.
Das Kratzen als Antwort auf den Juckreiz der erkrankten Körperstellen sollte unbedingt unterlassen werden. Dahinter steckt die psychische Anforderung an die Leidenden. Zudem müssen Betroffene auf die richtigen Reinigungsmittel im Haushalt sowie auf hautverträgliche Waschmittel für die Kleidung achten. Selbst zu häufiges Baden, Waschen oder Duschen trocknet die an Neurodermitis leidende Haut unnötig weiter aus. Als auslösende Momente gelten außerdem unverträgliche Impfungen, Antibiotika oder die Antibabypille. Kleinkinder zeigen die Neurodermitis häufig, wenn die Ernährung durch die Flasche beginnt. Bei Frauen sind die Wechseljahre eine schwierige Phase im Kampf gegen die Neurodermitis. Ein verändertes Klima in einem anderen Land, an einem neuen Ort kann ebenfalls das Hervortreten der Neurodermitis unterstützen.
Bei allen Ursachen und auslösenden Einflussfaktoren sollte nie vergessen werden, dass die Neurodermitis hauptsächlich erblich bedingt ist. Nicht selten leiden Betroffene – vor allem Jüngere – neben der Neurodermitis auch gleichzeitig noch an verschiedensten Allergien gegen Hausstaub, über Pollen und Tiere bis hin zu Nahrungsmitteln. Den Ursachen der Neurodermitis kann daher nur sehr selten komplett der Garaus gemacht werden. Das genetische Erbe, dass man mit sich trägt,. kann niemand ändern. Jedoch kann meist eine Linderung der Beschwerden heibeigeführt werden, indem man z.B. den Kontakt mit allergenen Stoffen vermeidet oder die Ernährung umstellt. Suchen Sie sich zur Behandlung der Neurodermitis einen Arzt, der sich ausreichend Zeit für ein Vorgespräch nimmt und mit Ihnen den gesamten Krankheitsverlauf klärt. Nur dann ist eine Therapie wirkungsvoll und vielversprechend.