Altenpflege

Gedrücktes Stimmungsbild bei Pflegekräften

Die Pflegebranche hat es nun schwarz auf weiß. Anhand des CARE Klimaindexes, welcher vom unabhängigen Institut Psyma Health & CARE GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pflegerat e.V. erstellt wurde, ist die Stimmung tatsächlich gedrückt. Pflegekräfte fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Ihre Arbeit sehen sie als gesellschaftlich wenig wertgeschätzt. CARE Klimaindex 2017: Gedrücktes Stimmungsbild bei Pflegekräften.

Professionell Pflegende prangern an

Stetig steigen die Anforderungen in der Pflege. Nicht nur qualitativ, sondern vor allem auch quantitativ. Der CARE Klimaindex 2017 hat eines verdeutlicht: Pflegefachkräfte sehen sich von der Politik nahezu vergessen. Aussagekräftige 91 % bewerten den Einsatz der Politik für die Branche als unzureichend. Sie beklagen in erster Linie die personelle Ausstattung in der Pflege. 81 % der Pflegenden geben an, dass diese unzureichend sei. Vielerorts ist schon heute nur mit Zeitarbeit Pflege möglich. Auch die Meinung der Ärzte deckt sich mit der des Pflegepersonals. So beklagen 72 % der Mediziner die Personalknappheit in der Branche. Selbst das neue Pflegestärkungsgesetz II kann die Stimmung den Ergebnissen der Umfrage zufolge nicht heben. Zwar wurde das Budget der Pflegekassen um 20 % erhöht, doch kommt dies in erster Linie den Gepflegten und deren Familien zugute. Im Pflegealltag nehmen 60 % der Pflegefachkräfte jedoch dadurch keine Verbesserung wahr. Damit erfährt letztendlich insbesondere der Pflegeschlüssel die größte Kritik.

Mangelnde Wertschätzung in der Gesellschaft

Der Stellenwert der Pflege wird von den Pflegenden als zu gering eingeschätzt. Zwar stellt die Pflege einen wesentlichen Bestandteil der sozialen Sicherung, als auch der medizinischen Versorgung dar, doch im Rahmen des gesellschaftlichen und demographischen Wandels sei diese Bedeutung noch nicht tief genug im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. 56 % der Befragten aus der professionellen Pflege sehen eine unzureichende Wertschätzung ihres Berufes in der Gesellschaft. Alle anderen Befragten blickten weniger kritisch auf diese Aussage. Von ihnen sahen nur 27 % die Pflege als ungenügend anerkannt. Dass der Beruf nach wie vor für viele junge Menschen als unattraktiv gilt, ist nicht ausschließlich auf die geringe gesellschaftliche Wertschätzung zurückzuführen. Einfluss nehmen auch die Bezahlung sowie die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche. Schon jetzt bedürfen zahlreiche Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäuser oder Pflegeheime professionelle Zeitarbeit für Pflege auf unverändert hohem Niveau. CARE Klimaindex 2017: Gedrücktes Stimmungsbild bei Pflegekräften.

Der CARE Klimaindex 2017

Das Nürnberger Marktforschungsinstitut Psyma Health & CARE GmbH führte in Kooperation mit dem Deutschen Pflegerat e.V. sowie der Schlüterschen Verlagsgesellschaft eine Umfrage durch, um das allgemeine Stimmungsbild der Pflegebranche aufzuzeigen und gegebenenfalls Handlungsbedarf in Teilbereichen aufzuzeigen. Befragt wurden 2016 Teilnehmer sowohl aus der professionellen Pflege, aus dem Kreis pflegender Angehöriger aber auch von Verbänden, Ärzten und Apothekern sowie diversen Kostenträgern und des MDK. Sogar die Kommunen, als auch Teile der Gesundheits-Industrie und selbstverständlich nicht zuletzt Pflegebedürftige nahmen teil. Das Ergebnis der Umfrage wurde im CARE Klimaindex 2017 zusammengefasst. Zukünftig soll dieser Index jährlich erscheinen um das Stimmungsbild der Pflegebranche ähnlich des Geschäftsklimaindex zu erfassen und eine eventuelle Entwicklung aufzuzeigen.

Fazit: Der CARE Klimaindex 2017 zeigt die Politikverdrossenheit der Pflegebranche. Diese fühlt sich sowohl von der Gesellschaft als auch der politischen Ebene nicht ausreichend wertgeschätzt. Im Fokus der Kritik steht in erster Linie die mangelnde personelle Ausstattung der Branche bei stetig steigenden Anforderungen und Betreuungszahlen.

Quelle: deutscher-pflegetag.de.

 

Fotoquelle:  Pixabay

 

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