Schmerzen nach der OP: Was man tun kann
Ein operativer Eingriff führt oft dazu, dass nach dem Aufwachen (und den Tagen danach) Schmerzen auftreten. Je nach Operation gibt es hier leichte bis starke Schmerzen. Jedoch ist es heutzutage nicht mehr notwendig, starke Schmerzen aushalten zu müssen. Aber man muss die Ärzte wie Pflegekräfte aufmerksam machen und versuchen, den Schmerz so gut wie möglich zu beschreiben, um diesen gezielt bekämpfen zu können. Schmerzen nach der OP: Was man tun kann?
Welche Schmerzmittel wann zum Einsatz kommen
Die Taktik die heute von Seiten der Mediziner verfolgt wird lautet: den Schmerz gar nicht erst aufkommen lassen. Lieber schon beim kleinsten Anzeichen bekämpfen. Das heißt nicht warten bis es unerträglich wird, sondern sofort etwas dagegen unternehmen. Wichtig ist, dass man beschreibt wie intensiv der Schmerz ist, da Schmerzen nicht wie Fieber gemessen werden können. Schmerzen die nach Operationen auftreten, werden übrigens als akute Schmerzen bezeichnet. Ein Schmerz der länger als sechs Monate andauert, ist hingegen ein chronischer Schmerz.
Hatte man einen Eingriff im Brust- wie Bauchbereich oder beispielsweise am Knie, um den Kreuzbandriss zu beheben, so treten unterschiedlich starke Schmerzen auf. Bei kleineren Eingriffen klingen die Schmerzen oft nach wenigen Stunden ab. Bei größeren Eingriffen etwa am direkten Bewegungsapparat (Knie, Beine, Rücken) kann es jedoch sein, dass man nach der Operation starke Schmerzmittel benötigt. Oft wird bereits schon im Aufwachraum ein Schmerzmittel verabreicht, um den Schmerz gar nicht erst so richtig aufflammen zu lassen.
Handelte es sich um einen relativ kleinen Eingriff, so werden von den Medizinern Nicht-Opioide verabreicht. Dazu gehören beispielsweise die Wirkstoffe Metamizol, Paracetamol sowie nichtsteroidale Antirheumatika, die auch als NSAR bezeichnet werden. In diese Gruppe fallen unter anderem Diclofenac sowie Ibuprofen. Derartige Schmerzmittel gibt es in Tablettenform, wobei es auch die Möglichkeit eines Pflasters, einer Spritze sowie eines Zäpfchens wie Tropfen gibt.
Treten mittelstarke bis sehr starke Schmerzen auf, so helfen derartige Schmerzmittel aber nicht so gut wie man sich das als Patient vielleicht vorstellt. In diesem Fall kommen Opioide, dazu gehören etwa Morphine wie zum Beispiel Tramadol zum Einsatz. Zudem besteht die Möglichkeit, dass man die Opioide mit anderen Schmerzmitteln kombiniert, um sodann die bestmögliche Wirkung zu erzielen. In der Regel werden Opioide als Infusion verabreicht – etwa als Epiduralkatheter im Wirbelsäulenbereich oder als intravenöser Tropf in die Armvene. Zu beachten ist, dass bei einer intravenösen Behandlung die Schmerzmittel sodann im gesamten Körper wirken. Kommt ein Epiduralkatheter zum Einsatz, so wirken die Opioide nur in einer bestimmten Region.
Die Dosis, die durch den Tropf oder auch Katheter fließt, kann eingestellt werden. In diesem Fall spricht man von der kontinuierlichen Infusion. Ein weiterer Wirkstoff kann in die Infusionsflüssigkeit beigegeben werden, sofern eine Notwendigkeit besteht. Man kann in einigen Fällen die Dosis auch selbst regulieren – beispielsweise über eine Pumpe. Hier spricht man von der patientenkontrollierten Schmerzbehandlung.
Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?
Die Wirkung sowie auch die Nebenwirkungen hängen immer von der Dosierung des Schmerzmittels ab. Eine sehr hohe Dosis kann für starke Nebenwirkungen sorgen – eine zu niedrige Dosis hat hingegen keinen spüren Einfluss auf die Schmerzen. Somit stellt die Schmerzbehandlung oft eine Gratwanderung dar. Werden etwa nicht steroidale Antirheumatika, Metamizol oder Paracetamol eingenommen, so kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Mitunter tritt auch ein Hautausschlag auf. In einigen Fällen ist ein abfallender Blutdruck möglich.
Werden hingegen Opioide verabreicht, so gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen Harnverhalt, Übelkeit sowie Erbrechen, Juckreiz oder Verstopfung. Mitunter sind auch Wahrnehmungsstören wie Alpträume möglich.
Fotoquelle: Pixabay