Der Unterschied zwischen Hauttyp und Hautzustand?
Trockene Haut, fettige Haut, Mischhaut – geht es um den eigenen Hauttyp, hat fast jeder direkt eine Antwort auf die Frage parat, welcher Kategorie wir entsprechen. Dabei ist die Sache mit dem Hautbild nicht ganz so einfach, wie wir lange Zeit geglaubt haben und wie die Kosmetikindustrie sie uns verkauft hat. Tatsächlich muss nämlich zwischen Hauttyp und Hautzustand unterschieden werden. So kann ich zum Beispiel Typ „Trockene Haut“ sein und Zustand „Unreine Haut“ haben. Ja, das geht!
Klingt überfordernd? Ganz viele Tipps und Produktempfehlungen für den persönlichen Hauttyp und Hautzustand findest du zum Beispiel auf der Seite www.beauty-report.de. Aber noch mal auf Anfang: Was ist genau der Unterschied zwischen Hauttyp und Hautzustand?
Der Unterschied zwischen Hauttyp und Hautzustand
Die Hauttypen
Dein Hauttyp ist dir angeboren und lässt sich nicht durch Einflüsse wie Wetter, Hormone, Ernährung oder Pflege verändern. Hier lassen sich nur die Symptome, nicht aber die Ursache ändern.
Trockene Haut: Trockener Haut fehlt es an Fett. Sie produziert wenig eigenen Talg und wirkt daher matt. Übrigens: Hautschüppchen haben damit nichts zu tun und sind nicht Teil einer trockenen Haut! Aber dazu mehr, wenn wir zu den Hautzuständen kommen. Trockene Haut kann mit einem Spannungsgefühl und/oder Rötungen kommen – muss sie aber nicht zwangsläufig. Insgesamt wirkt sie recht matt.
Fettige Haut: Fettige Haut neigt zu einer Überproduktion an Fett. Besonders entscheidend ist hier aber nicht die Menge, sondern die Konsistenz des Fettes.
Dieses ist hier oft besonders dick, bleibt dadurch an der Oberfläche und sorgt trotz aller anderen Anzeichen wie vergrößerter Poren, Mitesser und Pickel in den Tiefen der Haut zu Trockenheit.
Dadurch, dass du mit einer fettigen Haut weniger schnell Hautschüppchen verlierst, ist die Hornschicht dicker als bei anderen Typen. So kann die Haut schnell etwas blasser wirken.
Mischhaut: Bei einer Mischhaut ist die T-Zone bestehend aus Stirnmitte, Nase und Kinn oft recht fettig, während der Rest des Gesichts zu Trockenheit neigt. Sie ist also eine Mischung aus trockener und fettiger Haut.
Normale Haut: Normale Haut ist eine Art abgeschwächte Version der Mischhaut. Auch hier gibt es einen Unterschied zwischen T-Zone und dem Rest des Gesichts, doch insgesamt ist alles etwas ausgeglichener und wirkt samtig-glänzend.
Die Hautzustände
Dein Hautzustand verhält sich unabhängig von deinem Hauttyp und hängt von Umständen wie Wetter, Hormonen, Ernährung oder Pflege ab. Hier lassen sich nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen beheben.
Feuchtigkeitsarme Haut: Feuchtigkeitsarme Haut kann jeder haben – ja auch alle mit fettiger Haut. Der Grund, warum alle mit einer trockenen Haut eher dazu tendieren auch eine feuchtigkeitsarme Haut zu haben, ist, weil die Haut eh schon eine dünnere Hornschicht hat. Diese kann Feuchtigkeit schlechter halten.
Hier lassen sich auch gerne mal Hautschüppchen und altersunabhängige Falten erkennen. Wer einen Feuchtigkeitsverlust in der Haut feststellt, sollte als Erstes zum Wasserglas greifen. Ausreichend Flüssigkeit ist enorm wichtig für unsere Haut! Aber auch übermäßige Sonne, zu häufige Peelings, Heizungsluft und Klimaanlagen, können diesen Hautzustand fördern. Versuche, diese Auslöser nach Möglichkeit zu reduzieren.
Unreine Haut: Auch wenn unreine Haut (zurecht) mit fettiger Haut in Verbindung gebracht wird, können alle anderen Typen, wie beispielswiese alle mit trockener Haut Pickel und Mitesser bekommen.
Pickel sind ein typisches Symptom für Hormonschwankungen. Diese können ganz normal jeden Monat auftreten, aber auch durch hormonelle Verhütungsmittel, eine Schwangerschaft oder das Stillen entstehen.
Pickel können die aber auch einen Hinweis auf den Zustand deiner inneren Organe geben. Vor allem Pickel am Kinn, können ein Zeichen für Verdauungsprobleme sein. Sprich hier am besten mal mit einem Arzt.
Empfindliche Haut: Stress, Reibung und Sonne sind oft Trigger für eine empfindliche Haut. Sie reagiert nicht selten mit Rötungen und brennt unangenehm.
Empfindliche Haut kann bei uns allen entstehen, zum Beispiel, indem wir unsere Haut nicht typgerecht reinigen und pflegen.
Ein klassisches Beispiel dafür ist jemand mit einer fettigen Haut und Pickeln, der dann mit besonders aggressiven Reinigungsprodukten ans Gesicht geht. Das bringt die Haut oft nur noch mehr ins Ungleichgewicht und macht sie zusätzlich empfindlich.
Frühzeitige Hautalterung: Sieht eine Person im Gesicht viel älter aus, als sie ist, kann das ein Zeichen der frühzeitigen Hautalterung sein. Falten sind ganz normal und auch mit der besten Pflege kommt keiner ins Rentenalter, ohne ein einziges Fältchen.
Hat die Haut allerdings für das tatsächliche Alter, unverhältnismäßig viele Falten, kann das an andauerndem Stress, der falschen oder fehlenden Pflege oder einem ungesunden Lebensstil liegen.
Rauchen, Alkohol und häufige Besuche im Solarium sind typische Auslöser für eine frühzeitige Hautalterung.
Wie du die passende Pflege aussuchst
Zugegeben, dass zu dem Hauttyp auch noch ein Hautzustand hinzukommt, macht die Wahl der passenden Pflegeprodukte auch nicht leichter – aber genauer.
Damit deine Haut optimal gepflegt ist, solltest du unbedingt immer beides beachten. Lasse dich am besten einmal intensiv von einem Profi, wie einer Hautärztin beraten. Gemeinsam könnt ihr deinen Hauttyp und deinen Hautzustand ermitteln.
Leg dich nicht so fest! Irgendwann wirst du merken, ob du immer nur einem Hautzustand hast (zum Beispiel Feuchtigkeitsarmut) und diese ganz gezielt angehen kannst oder ob dein Hautzustand sich ständig ändert (zum Beispiel durch Hormonschwankungen).
Ist Zweiteres der Fall, solltest du dich nicht auf eine Gesichtscreme festlegen, sondern mehrere bereithalten und je nach Tagesform die passende wählen.
Normalisiert sich dein Hautzustand mit der Zeit, kannst du deine Cremesammlung natürlich auch wieder reduzieren.
Letztendlich solltest du immer auch auf dein Gefühl achten. Fühlst du dich mit einer Pflege gut und bist du dadurch mit deiner Haut zufrieden, ist das schon die halbe Miete!